Freundlichkeit, Menschlichkeit und Respekt

In unserer von Zeitdruck geprägten Welt gilt es, diese zentralen Werte der Gesundheitsversorgung zu bewahren. Das Konzept der Würde in der Patientenversorgung – Dignity in Care – enthält praktische Anregungen und Werkzeuge, um in allen Bereichen des Gesundheitswesens eine Kultur des Mitgefühls und des Respekts zu fördern.

Dignity in Care wurde in 15-jährigen Forschungsarbeiten von Dr. Harvey Max Chochinov und der palliativmedizinischen Forschungsgruppe der Universität Manitoba in Kanada in Zusammenarbeit mit progressiven Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern aus Australien, Großbritannien und den Vereinigten Staaten entwickelt.

„I am pleased to support the German Association for Dignity in Care. Dignity in Care insists that the culture of medicine recognizes the importance of patients as whole persons.“

Diese Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler gelangten zu den folgenden Erkenntnissen:

  • Alle in der Gesundheitsversorgung Tätigen können einen erheblichen Einfluss auf das Würdegefühl der Menschen ausüben, die Gesundheitsdienstleistungen in Anspruch nehmen, damit können sie die Erfahrungen der Patientinnen und Patienten und die Zufriedenheit mit der medizinischen Versorgung verbessern.

  • Gute Kommunikation ist das A und O, wenn es darum geht, eine erstklassige Gesundheitsversorgung bei einem Höchstmaß an Patientensicherheit zu gewährleisten.

Anderen Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern zufolge kann eine bessere Interaktion zwischen Gesundheitsversorgenden und Nutzern von Gesundheitsdienstleistungen nicht nur die Gesundheit und das Wohlbefinden der Patientinnen und Patienten, sondern auch die berufliche Zufriedenheit der Gesundheitsversorgenden verbessern.

Diese Erkenntnisse zeigen, wie wichtig es ist, dass die Würde in der Gesundheitsversorgung, insbesondere am Patientenbett, als bewusstes Ziel verankert wird.

Während seines Aufenthalts in Deutschland zur Tagung “Würde und existentielles Leid am Ende des Lebens” im November 2014 in Mainz wurde ein Interview mit Herrn Chochinov für die Sendung “scobel – Suizid im Alter” durchgeführt. Die Tagung wurde von TAKEPART media and science GmbH aufgezeichnet. Die Aufnahmen finden Eingang in das Filmprojekt „Mit Würde in den Tod. Ein Film zum Lebensende“.

Das Handbuch „Dignity Therapy“ von Dr. Harvey Max Chochinov erschien 2017 in Deutscher Sprache bei Vandenhoeck & Ruprecht unter dem Titel „Würdezentrierte Therapie: Was bleibt – Erinnerungen am Ende des Lebens“.

Was uns in puncto Würde wichtig ist

Wenn Menschen Gesundheitsdienstleistungen in Anspruch nehmen, wird ihr Würdeempfinden gemeinhin durch zahlreiche Faktoren beeinflusst. Zu den wichtigsten Faktoren gehört die Selbstwahrnehmung der Patientinnen und Patienten, die sich wiederum durch die von ihnen angenommene Fremdwahrnehmung speist. Wenn man sich bewusst macht, mit wie vielen Ängsten der Zustand des Kranksein beladen ist, wird man unschwer verstehen, weshalb Gesundheitsversorgende das Würdegefühl der Menschen, die sie täglich versorgen, so maßgeblich beeinflussen können. So sind sie häufig – bewusst oder unbewusst – der „Spiegel“, durch den Patientinnen und Patienten sowie ihre Angehörigen ihren Status im System beurteilen.

Menschen, die einen Gesundheitsberuf ausüben, ist es ein natürliches Bedürfnis, zu helfen und für andere da zu sein. Für sie ist nicht immer leicht zu verstehen, welche Faktoren die Würde eines Menschen beeinflussen und wie sie in ihrem Berufsalltag damit umgehen können. Bei der Bewältigung dieser schwierigen Aufgabe bietet das Konzept der Würde in der Patientenversorgung wissenschaftlich fundierte Lösungsansätze.

Möchten Sie das Konzept der Würde in der Patientenversorgung mittragen?

Mit Ihrem Wirken können Sie einen Beitrag dazu leisten, dass Gesundheitsversorgende den ganzen Menschen behandeln – Körper, Geist und Seele. Wer einen Gesundheitsberuf ausübt – sei es im OP oder am Telefon – trägt eine immense Verantwortung, die gleichzeitig eine riesige Chance ist.

Wir freuen uns, wenn Sie uns bei dieser wichtigen Aufgabe unterstützen.