Obwohl im Gesundheitswesen häufig von „Würde“ gesprochen wird, gab es bis Mitte der 1990er Jahre kaum einschlägige empirische Untersuchungen. Damals begann in Kanada ein Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern um Dr. Harvey Max Chochinov damit, die Bedeutung dieses Begriffs für die Lebensqualität von Patientinnen und Patienten zu ergründen. Diese Arbeit lieferte die Grundlage für das Würdemodell sowie einige praktische Werkzeuge, die Gesundheitsversorgende anwenden können.

Das Team von Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftlern konzentrierte sich zunächst auf die palliativmedizinische Versorgung – ein idealer Ausgangspunkt, um die menschliche Erfahrung in allen Lebensphasen zu verstehen. Die entsprechenden Erkenntnisse und Werkzeuge lassen sich problemlos auf alle Bereiche und Berufe im Gesundheitswesen übertragen.